Der neue Volkswagen ID.7 nimmt den Kampf mit dem Tesla Model 3 auf

Der neue Volkswagen ID.7 nimmt den Kampf mit dem Tesla Model 3 auf

Das neue Flaggschiff von Volkswagen wird eine Reichweite von bis zu 430 Meilen haben, aber noch nicht jetzt

Der Volkswagen ID.7 ist ab sofort in Großbritannien bestellbar. Das neue Flaggschiff der Marke kostet ab 55.570 Pfund - fast 6.000 Pfund mehr als das überarbeitete Tesla Model 3 Long Range. 

Das einzige Modell, das derzeit bestellt werden kann, ist die ID.7 Pro Launch Edition, die mit einer Ladung ihrer 77-kWh-Batterie eine Reichweite von bis zu 384 Meilen haben soll. Die Batterie speist einen einzelnen Elektromotor, der die Hinterräder antreibt und 282 PS leistet. Der Sprint von 0 auf 62 km/h dauert in dieser rein elektrischen Alternative zum Passat 6,5 Sekunden. 

Zumindest die Startversion des ID.7 ist großzügig ausgestattet mit 19-Zoll-Felgen, LED-Scheinwerfern, einem zentralen 15-Zoll-Touchscreen mit Apple CarPlay und Android Auto, einem Augmented-Reality-Head-up-Display, einer kabellosen Smartphone-Ladestation sowie vier USB-C-Ladeanschlüssen, beheizbaren Vordersitzen, Ambiente-Beleuchtung und einer Fülle von Fahrerassistenzsystemen. Dazu gehören ein adaptiver Tempomat, eine autonome Notbremsung, eine Müdigkeitserkennung und eine Rückfahrkamera. 

Wir gehen davon aus, dass der ID.7 nach der Markteinführung in einer breiteren Palette von Ausstattungsvarianten angeboten werden wird, wobei auch eine etwas günstigere Einstiegsvariante möglich ist. Wir wissen jedoch, dass der ID.7 im Jahr 2024 mit einer größeren Batterie erhältlich sein wird, wodurch sich die angegebene Reichweite auf etwa 430 Meilen erhöht. Wenn das stimmt, würde das nicht nur die maximale Reichweite des überarbeiteten Model 3 übertrumpfen, sondern auch die des größeren Tesla Model S.

Außerdem führt Volkswagen 2024 eine Kombi-Version ein, den ID.7 Tourer. Dieser wird bis zu 545 Liter Kofferraumvolumen bieten, bei umgeklappten Rücksitzen sogar 1.714 Liter.

Volkswagen ID.7 Reichweite, Batterie und Laden

Der Volkswagen ID.7 ist eine emissionsfreie Limousine, die von der Marke als "Flaggschiff" der Produktpalette angepriesen wird. Seine offensichtlichsten Konkurrenten sind das Tesla Model 3, der Hyundai Ioniq 6 und der Polestar 2. Wir haben bereits einen Prototyp gefahren - lesen Sie hier unsere ersten Eindrücke.

Der zum Marktstart erhältliche ID.7 Pro verfügt über eine 77-kWh-Batterie - die gleiche Größe wie die des kürzlich aktualisierten Volkswagen ID.3 - und bietet laut VW eine Reichweite von bis zu 384 Meilen. Das ist mehr als mit dem Ioniq 6 oder einer Version des BMW i4, aber nicht ganz so weit wie mit dem Tesla Model 3 oder dem Polestar 2, denen der Saft ausgeht. 

Die maximale Ladegeschwindigkeit des ID.7 Pro von 175 kW reicht zwar nicht an die der Tesla- oder Hyundai-Konkurrenten heran, ist aber immer noch schnell genug, um das Auto in weniger als einer halben Stunde an einem entsprechend leistungsstarken Schnellladegerät zu 10-80 % aufzuladen. Beim Aufladen zu Hause benötigt eine typische 7,4-kW-Wallbox etwa 12 Stunden, um die Batterie des ID.7 Pro wieder vollständig aufzuladen.

Um nicht vom Model 3 oder Polestar 2 abgehängt zu werden, hat Volkswagen bestätigt, dass der ID.7 im nächsten Jahr mit einer größeren Batterie erhältlich sein wird. Der kommende ID.7 Pro S wird laut VW eine Reichweite von rund 430 Meilen haben und eine etwas schnellere maximale Ladegeschwindigkeit von 200 kW.

Motor und Leistung

Der einzelne Elektromotor im Heck des ID.7 Pro erzeugt 282 PS und 545 Nm Drehmoment - genug für eine Zeit von 6,5 Sekunden (0-62 km/h) und eine Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h.

Für alle, die es etwas peppiger mögen, hat die deutsche Marke ein Hochleistungsmodell ID.7 GTX angekündigt. Über den ID.7 GTX ist derzeit nur wenig bekannt, obwohl Volkswagen bestätigt hat, dass das Auto mit der "neuesten Antriebsgeneration" der Marke und einem Zweimotoren-Antriebsstrang für Allradantrieb ausgestattet sein wird. Wir gehen davon aus, dass der ID.7 GTX eine Leistung von 335 PS haben wird - genauso viel wie die stärkste Version des Cupra Tavascan, der auf der gleichen MEB-Plattform basiert.

Design und Einrichtung

Natürlich wäre die geplante Reichweite des ID.7 nicht möglich ohne die schnittige Silhouette des Fahrzeugs. Wie der BMW i4 hat auch der ID.7 eine "Fastback"-Karosserie mit abfallender Dachlinie und einer Heckklappe. Mehrere Anknüpfungspunkte zu anderen Modellen der ID.-Elektroauto-Palette von Volkswagen finden sich in Form einer LED-Lichtleiste an der Front und bündig abschließender Türgriffe. Letztere sollen zusammen mit einigen speziell entwickelten Rädern dazu beitragen, den Luftwiderstandsbeiwert des ID.7 weiter zu senken.

Im Innenraum zeigt der ID.7 die nächste Generation der VW-Elektroauto-Innenausstattung, in deren Mittelpunkt ein großer 15-Zoll-Touchscreen steht. Dieser steuert die meisten Funktionen des Fahrzeugs und ist mit einem kleinen digitalen Kombiinstrument und einem "Augmented Reality"-Head-up-Display kombiniert.

Die Beleuchtung trägt wesentlich dazu bei, dass sich der Innenraum des ID.7 von anderen Elektro-VWs wie dem Coupé-SUV ID.5 abhebt: Es gibt eine vierstufige Ambiente-Beleuchtung, und die berührungsempfindlichen Klimabedienelemente sind jetzt hintergrundbeleuchtet - anders als beim kleineren ID.3 mit Schrägheck. Das optionale Panorama-Schiebedach bringt natürliches Licht in den Innenraum und lässt sich auf Knopfdruck dank einer "polymer-dispersen Flüssigkristall"-Konstruktion blickdicht machen.

Der ID.7 ist 4,94 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,53 Meter hoch und damit größer als sein Hauptkonkurrent, das Model 3. Auch der Radstand des ID.7 ist mit 2,97 Metern länger, was sich im Hinblick auf das Platzangebot im Innenraum auszahlen dürfte.

Volkswagen ID.7 Prototypenfahrt

Wir haben uns sehr gefreut, dass wir den ID.7 fahren durften, denn so wie es sich anhört, hat Volkswagen viele der Probleme, die bei den anderen ID-Modellen aufgetreten sind, in den Griff bekommen. Das Auto, das wir fahren durften, wurde vom VW-Team als "zu 90 bis 95 % fertig" beschrieben. Mit anderen Worten: Es wird uns einen guten Eindruck davon vermitteln, was wir vom Serienmodell erwarten können, wenn wir es später in diesem Jahr fahren dürfen.

Als Erstes müssen wir die Materialqualität des Innenraums ansprechen, denn wir haben frühere Elektro-VWs dafür kritisiert, dass sie mit Plastikverkleidungen übersät sind, die eher zu einem 40 £ teuren Fisher-Price-Spielzeug als zu einem 40 £ teuren Elektroauto passen. Glücklicherweise hat sich die Situation beim ID.7 verbessert, mit vielen Soft-Touch-Materialien, die ein intelligenteres Cockpit zieren. Volkswagen behauptet außerdem, dass die ergoPremium-Sitze des ID.7 aus bis zu 70 % recycelten Materialien bestehen, wobei die Marke das Ziel verfolgt, in naher Zukunft vollständig auf Tierversuche zu verzichten.

Abgesehen von den Beschwerden aus der Vergangenheit ist es auf der Straße von Anfang an klar, dass Volkswagen den ID.7 so komfortabel wie möglich gestaltet hat, was ideal ist, wenn man bedenkt, dass die prognostizierte Reichweite von 435 Kilometern viel längere Autobahnetappen ermöglicht als bei den meisten anderen Elektroautos. Die Lenkung ist jedoch beunruhigend leichtgängig; schaltet man den Wagen in den Sportmodus, wird das Gewicht deutlich erhöht. 

Trotz seiner geschmeidigen Federung liegt der ID.7 ruhig in den Kurven und neigt sich nur wenig. Zusammen mit der Fähigkeit, schnell die Richtung zu wechseln, bedeutet dies, dass wir glauben, dass er auf kurvigen Straßen ein anständiges Maß an Fahrspaß bieten könnte.

Das Auto, das wir gefahren sind, wurde von einem einzelnen Elektromotor im Heck angetrieben, der 282 PS leistete. Bei dem benzinbetriebenen Gegenstück des ID.7, dem Arteon, wäre diese Leistung ziemlich beeindruckend. Beim über zwei Tonnen schweren ID.7 kann man sie jedoch nur als "ausreichend" bezeichnen.

Im Gegensatz zu den meisten Elektroautos, die ihre ganze Kraft sofort entfalten, beschleunigt der ID.7 eher progressiv, fast wie ein Verbrennungsmotor - etwas, das vielen Besitzern, die mit Elektroautos nicht vertraut sind, sicher gefallen wird. Unabhängig davon erwarten wir, dass dieses Modell der größte Verkaufsschlager sein wird, wobei eine Variante mit zwei Motoren und mehr Leistung bald auf den Markt kommen wird.

Im Moment scheinen alle Anzeichen darauf hinzudeuten, dass der ID.7 ein starker Konkurrent für die bereits etablierte Konkurrenz von Tesla, Polestar, Hyundai - und in gewissem Maße sogar BMW - sein wird. Es bleibt abzuwarten, ob der ID.7 den Weg für den zukünftigen Erfolg des deutschen Marktführers im Bereich der Elektroautos ebnen kann - was besonders wichtig ist, wenn man bedenkt, dass bis 2026 zehn neue Elektroautos von Volkswagen auf den Markt kommen sollen.

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